7. Bayerischer Tag der Jugend in Europa
Ergebnisse

Auch dieses Jahr fuhr der BJR mit ausgewählten Projekten aus der Bayerischen Jugendarbeit nach Brüssel, um diese dort vorzustellen, um mit politischen Entscheidungsträger:innen ins Gespräch zu kommen und um die Anliegen junger Menschen aktiv in die Europäische Jugendpolitik einzubringen. Das Schwerpunktthema 2024 war „Viele Ichs, eine Gesellschaft – wie erreichen wir eine inklusive und demokratische Gesellschaft?“.
Im Rahmen des Aktionstags in der Bayerischen Vertretung des Freistaats Bayern bei der EU erarbeiteten die jungen Teilnehmenden Vorschläge und politische Forderungen:
Der Workshop zu politischer Teilhabe fokussierte sich insbesondere auf die Frage, wie Teilhabemöglichkeiten in der EU für junge Menschen verbessert werden können.
Ergebnisse
Es wurden verschiedene Barrieren bei der Verbindung junger Menschen mit der EU benannt. Insbesondere wurden zwei Problemlagen identifiziert:
- Nachhaltige Finanzierung: Es fehlte an ausreichend stabiler Finanzierung für europäische Jugendprojekte bzw. das Wissen darüber
- Fehlende Vernetzung: Es wurde ein Mangel an guter Organisation festgestellt, besonders im Hinblick auf die Vernetzung und Repräsentation von Jugendverbänden
Verbesserungsvorschläge
- Sichtbarkeit erhöhen: Die EU und ihre Jugendprojekte sollten sichtbarer gemacht und mehr Chancen für die Beteiligung gezeigt werden (z.B. Erasmus+)
- Best Practices hervorheben: Erfolgreiche Projekte und Vorgehensweisen sollten betont werden
- Annäherung der EU: Die EU sollte als institutionell zugänglicher wahrgenommen werden, mit mehr Kontakt- und Austauschmöglichkeiten
- Liste von Jugendorganisationen: Eine Übersicht und stärkere Vernetzung der Jugendorganisationen könnten helfen, bessere Verbindungen herzustellen. Dies könnte ebenfalls die Beziehung von jungen Menschen zur EU fördern.
Die Teilnehmenden haben sich in dem Workshop mit der Frage auseinandergesetzt, welche Probleme der politischen Bildungsarbeit derzeit vorliegen.
Ergebnisse
- Mehr Förderung von jungem Engagement, das nicht repräsentativ ist
- Sensibilisierung der Verwaltung, denn sie sind ein Schlüsselakteur zwischen Jugend und Ressourcen
- Stärkere Diversität
- Gezielte Förderung für nicht-klassisch-organisierte Jugendliche
- Anreize setzen, um die Generation Migration auch im Engagement anzunehmen
- Geflüchtete müssen noch mehr im Engagement unterstützt und gefördert werden. Hierfür müssen zuerst die Grundbedürfnisse sichergestellt sein.
- Mehr (unbürokratische) Förderung
- Wesentliche einfachere Förderanträge
- Mehr niederschwellige Förderprogramme
- Übersicht über diverse Fördermöglichkeiten
- Schulung von Verwaltung, um Engagement zielgerichtet fördern zu können, denn die juristische Fachsprache ist häufig nicht verständlich. Verwaltungen müssen dafür sensibilisiert werden, dass sie diese Übersetzungsleistung liefern müssen
- Bestehende Plattformen (bsp. Kohesio) sollten viel übersichtlicher und niedrigschwelliger sein
- Einheitliche politische Bildung in der Schule
- Im EU-Vergleich fällt auf, dass das föderale System vor allem auch bei der politischen Bildung zu einem sehr großen Wissens- und dadurch auch Engagementgefälle führt.
In dem Workshop zu Chancengleichheit wurde darüber diskutiert, wie alle Jugendlichen besser in die Gesellschaft integriert werden können und wie soziale Ungleichheit besser bekämpft werden kann.
Ergebnisse
Herausforderungen
- Zugang zu Freizeitaktivitäten:
- Hohe Kosten, fehlende Informationen und unzureichende Fähigkeiten behindern den Zugang zu Freizeitangeboten
- Die Schere zwischen ländlichen und städtischen Gebieten erschwert den Zugang zu Ressourcen und Angeboten
- Bildungssystem:
- Es gibt keine ausreichenden Verweise auf europäische Standards im lokalen Schulsystem
- Der Abstand zwischen europäischer und lokaler Ebene führt zu einer fehlenden Relevanz in der Bildungsarbeit
- Stereotypen und Diskriminierung:
- Barrieren für Menschen mit Behinderungen verhindern deren Teilnahme an Aktivitäten
- Es herrscht mangelnde Toleranz und Akzeptanz für andere Kulturen
- Finanzierung und Unterstützung:
- Kontinuierliche Finanzierung ist notwendig, um Programme aufrechtzuerhalten
- Zugang zu Stiftungen und Stipendien ist oft unzureichend
- Freiwilligenarbeit:
- Freiwilligenarbeit wird oft als zusätzliche Belastung betrachtet, was dazu führt, dass Menschen nicht darauf angewiesen sein sollten
- Viele Menschen, insbesondere Minderheiten, empfinden Freiwilligenarbeit als Privileg
- Generationengerechtigkeit:
- Es gibt Bedenken hinsichtlich der Fairness zwischen den Generationen in Bezug auf den Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten
- Sprache und Kommunikation:
- Sprachbarrieren können den Zugang zu Informationen und die Teilnahme an Programmen erschweren
- Bürokratische Hürden:
- Komplexe bürokratische Prozesse erschweren die Beantragung von Fördermitteln und die Teilnahme an Programmen
- Motivationsverlust:
- Freiwillige verlieren oft die Motivation, wenn ihre Bemühungen nicht anerkannt werden
Lösungen und Ziele
Diese Lösungen zielen darauf ab, die Teilhabe von Minderheiten zu fördern, Inklusion zu schaffen und die gesellschaftliche Akzeptanz zu verbessern.
- Lobbyarbeit:
- Es ist notwendig, die Prioritäten in der Politik zu ändern, um die Bedürfnisse von Minderheiten und benachteiligten Gruppen besser zu vertreten
- Gespräche mit Minderheiten und relevanten Gruppen führen, um Informationen über bereits existierende Programme zu verbreiten
- Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für Angebote und Ressourcen
- Positive Sprache und Narrative verwenden, um das Bewusstsein für die Anliegen von Minderheiten zu schärfen
- Einfacher und gezielter Zugang zu Fördermitteln
- Gemeinsame Grundlagen finden:
- Strukturen für die Verbreitung von Möglichkeiten und die Förderung von Inklusion sollten verbessert werden, damit alle Gruppen Zugang zu Ressourcen erhalten
- Interaktion zwischen verschiedenen Gruppen fördern, um trotz Polarisierung einen Dialog zu ermöglichen
- Gleichheit in der politischen Teilhabe der Jugendlichen stärken, damit sie sich gehört und beteiligt fühlen
- Engagement und Verantwortung fördern:
- Geflüchteten Teilhabe ermöglichen, um ein Gefühl von Verantwortung und Zugehörigkeit zu schaffen
- Kreative Lösungen entwickeln, um das soziale Miteinander zu stärken
- Gesundheitsförderung:
- Mehr für die psychische Gesundheit tun und Ressourcen für diese Themen bereitstellen
- Freiwilligenarbeit einbeziehen, um Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung ihrer Zukunft einzubeziehen
- Inklusion in den Arbeitsmarkt:
- Mehr Akzeptanz für Menschen aus verschiedenen sozialen Hintergründen fördern
- Lösungen aus anderen Ländern übernehmen, um die Integration zu verbessern und soziale Arbeit zu unterstützen
- Radikalisierung vorbeugen:
- Soziale Gruppen und Jugendorganisationen einbeziehen, um Menschen von Radikalisierung abzuhalten und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen
- Europäische Zusammenarbeit:
- Mehr europäische Kooperationen fördern, um ein gemeinsames europäisches Gefühl zu entwickeln
- Kenntnisse über verschiedene Kulturen austauschen, um Vorurteile abzubauen und den interkulturellen Dialog zu stärken
- Bildungsangebote anpassen: Schulen sollten besser auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen und europäische Standards integrieren
Visionen und Innovationen
Diese Visionen streben danach, eine inklusive, gerechte und vielfältige Gesellschaft zu schaffen, in der alle jungen Menschen die Möglichkeit haben, aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft teilzunehmen. Sie fördern die Idee, dass jeder, unabhängig von Herkunft oder Status, wertvolle Beiträge leisten kann und sollte.
- Junge Menschen fördern:
- Zugang für alle: Entwicklung von Programmen und Initiativen, die sicherstellen, dass alle jungen Menschen, unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen Hintergrund, die Möglichkeit haben, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen
- Vielfalt in der Führung: Förderung von Vielfalt in Führungsrollen und Entscheidungsprozessen, um sicherzustellen, dass die Stimmen aller Jugendlichen gehört werden
- Gesellschaft ohne Vorurteile:
- Bildungsinitiativen: Durchführung von Bildungs- und Sensibilisierungsprogrammen, die Vorurteile abbauen und ein respektvolles Miteinander fördern
- Interkultureller Dialog: Förderung von Projekten, die den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Gemeinschaften unterstützen, um Verständnis und Empathie zu stärken
- Innovative Ansätze zur Inklusion:
- Kreative Projekte: Entwicklung innovativer Programme, die junge Menschen ermutigen, ihre Ideen zu verwirklichen und gesellschaftliche Herausforderungen kreativ anzugehen
- Technologie nutzen: Einsatz von digitalen Plattformen, um den Zugang zu Informationen und Ressourcen zu erleichtern und die Beteiligung zu erhöhen
- Mentale Gesundheit und Wohlbefinden:
- Unterstützungsangebote: Implementierung von Programmen, die die psychische Gesundheit von Jugendlichen fördern und ihnen helfen, mit Herausforderungen umzugehen
- Sichere Räume: Schaffung von Umgebungen, in denen Jugendliche offen über ihre Gefühle und Erfahrungen sprechen können