Delegierte der 165. Vollversammlung halten zu einer Abstimmung ihre Delegiertenkarten in die Luft
21.10.2024

Kostenfreier Nahverkehr für Ehrenamtliche und Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr

165. BJR-Vollversammlung positioniert sich in der Debatte um ein Gesellschaftsjahr und beschließt Forderungen zu Ehrenamt und Demokratie-Bildung

Auf ihrer 165. Vollversammlung haben sich die Delegierten des Bayerischen Jugendrings (BJR) am vergangenen Wochenende in Nürnberg mit Themen beschäftigt, bei denen es im Sinne junger Menschen und der Jugendarbeit in Bayern aktuell Handlungsbedarf gibt. Konkret beschlossen sie u.a. folgende politische Forderungen:

Wer ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv ist, soll das Deutschlandticket kostenfrei erhalten: Der BJR fordert die bundesweite, entgeltfreie Nutzung der derzeitigen Leistungen des Deutschlandtickets für alle, die eine gültige Jugendleiter:innencard (Juleica) innehaben. Ein solches Recht erleichtert Jugendleiter:innen nicht nur ihr ehrenamtliches Engagement, es ist gleichzeitig auch eine Anerkennung ihres Einsatzes, Bürokratieabbau und wirksamer Beitrag gegen die Klimakrise.

Der Bayerische Jugendring unterstützt die Idee eines breit angelegten Gesellschaftsjahres. Die Vollversammlung fordert einen Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr mit attraktiven Rahmenbedingungen sowie den Ausbau der bestehenden Freiwilligendienste wie Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Europäischer oder Bundesfreiwilligendienst und anderen. Der Fokus der Debatte darüber sollte auf ihrer angemessenen Finanzierung und Stärkung liegen, so die Delegierten. Denn bereits jetzt gebe es dafür deutlich mehr Bewerbungen als Plätze. Die bestehenden Freiwilligendienste müssten sowohl für die Träger, als auch für die Freiwilligen angemessen ausgestattet werden. Hierauf müsse in der aktuellen Debatte der Fokus gelegt werden, denn es bestehe mit den Freiwilligendiensten bereits ein bewährtes und hervorragend funktionierendes Angebot. Durch eine stärkere Förderung der bestehenden Strukturen, eine bessere Ansprache der Zielgruppe und eine gesteigerte Attraktivität durch verbesserte Rahmenbedingungen könne die Zahl der Freiwilligendienstleistenden erheblich erhöht werden.

In einem weiteren Beschluss sprachen sich die Delegierten gegen neue fossile Rohstoffgewinnungsprojekte in Bayern aus. Sie erneuerten die Forderung des Bayerischen Jugendrings, die künftige Energiegewinnung müsse im Rahmen des 1,5°C Ziels stattfinden und auf alternative Verfahren wie Windkraft und Photovoltaik setzen. Projekte wie beispielsweise die Erdgasbohrungen im Landkreis Landsberg dürften nicht genehmigt werden, wenn der Freistaat Bayern seinen Teil zur Reduktion des globalen Treibhausgasaustoßes beitragen soll, so die Forderung.

Die Vollversammlung forderte die Bundesregierung außerdem auf, die Mittel des Bundesförderprogramms „Demokratie Leben!“ so aufzustocken, dass weitere Projekte insbesondere in bayerischen Städten und Kommunen gefördert werden können. Denn mehrere Kommunen sind mit ihren Projekten in der Förderperiode 2025-2032 nicht berücksichtigt. Dies gefährdet auch zahlreiche Angebote für junge Menschen in Bayern und damit auch wichtige Erfahrungsräume für die Demokratie-Bildung.

Alle Beschlüsse können im Wortlaut nachgelesen werden:
www.bjr.de/vv165

Pressebilder zur BJR-Vollversammlung in Druckqualität jederzeit auf Anfrage.

Kontakt
Karin Fleissner
Pressesprecherin
tel 089 / 51458-21 __ mobil 0151 / 276277-21 __ fleissner.karin(at)bjr.de