Philipp Seitz neuer Präsident des Bayerischen Jugendrings

Der neue Präsident an der Spitze des Bayerischen Jugendrings heißt Philipp Seitz, ist 30 Jahre jung, gelernter Journalist und kommt aus Barbing im Landkreis Regensburg. Am Wochenende wählten die Delegierten der 162. BJR-Vollversammlung, des höchsten beschlussfassenden Gremiums der Jugendarbeit in Bayern, Seitz für die Amtszeit von vier Jahren zum neuen Präsidenten. Der Oberpfälzer wird seine neue Aufgabe turnusgemäß am 1. Mai antreten und Matthias Fack ablösen, der dem BJR zwölf Jahre als Präsident vorstand.

In seiner Wahlrede kündigte Seitz an, dass er die Jugend in Bayern mit starker Stimme vertreten wird: „Die Jugendarbeit steht vor großen Herausforderungen. Die Corona Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig Jugendarbeit als zentraler Gemeinschafts- und Erlebnisort ist. Nun gilt es, gerade im Vorfeld der Landtagswahl, mit starker Stimme für die Belange junger Menschen einzutreten und mit Nachdruck optimale Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit und eine umfassende Partizipation einzufordern.“ Zugleich forderte Seitz, dass bei der finanziellen Förderung für Jugendarbeit auf die hohe Inflation und die gestiegenen Energiepreise reagiert werden müsse. „Jugendarbeit muss weiterhin für alle jungen Menschen erlebbar sein. Dafür braucht es eine bedarfsgerechte Ausstattung!“

Von der Bayerischen Staatsregierung forderte Seitz, das Wahlalter abzusenken. Das sei längst überfällig. „Wagen wir mehr Demokratie und eine echte, gelebte Jugendbeteiligung. Verankern wir das Wahlalter 16 in der Bayerischen Verfassung.“ Bayern gehört zu den fünf Bundesländern, in denen Jugendliche mit 16 weder auf kommunaler, noch auf Landesebene wählen dürfen. Der BJR macht sich seit 2005 für eine Absenkung des Wahlalters stark und wird 2023 die Wahlrechts-Initiative „Vote16“ unterstützen, die angekündigt hat, im Kontext der Bayerischen Landtagswahlen Unterschriften für ein Volksbegehren zu sammeln.

Der scheidende BJR-Präsident Matthias Fack zog eine positive Bilanz seiner Amtszeit und erinnerte die Delegierten daran, dass sich die Jugendarbeit bei seinem Antritt mit massiven Haushaltskürzungen durch die Bayerische Staatsregierung konfrontiert sah. Fack: „Wenn ich am 30. April aufhöre, darf ich eine Organisation übergeben, die (…) in der ganzen Zeit nicht ruhig blieb, Herausforderungen getrotzt hat und gewachsen ist. Damit meine ich nicht nur den Haushalt, der im letzten Jahr einen Höchststand von 47 Millionen Euro ausweist und damit die Leistungsfähigkeit von Jugendarbeit eindrucksvoll unter Beweis stellt.“

Unter seiner Führung habe der BJR u.a. die haupt- und ehrenamtlichen Strukturen in den Jugendringen bedarfsgerecht ausgebaut, eine Basisförderung der Verbände eingeführt und das internationale Netzwerk erweitert. Fack: „Wir haben uns in zentralen jugendpolitischen Fragestellungen immer wieder zurückgemeldet.“ Vor allem in den Bereichen Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund, Inklusion von Menschen mit Behinderung, Demokratie-Bildung, Prävention sexualisierter Gewalt und queerer Jugendarbeit seien wichtige neue Impulse gesetzt worden, zuletzt habe der BJR mit dem Pilot-Projekt „Digital Streetwork“ ein völlig neues Arbeitsfeld entwickelt und Pionierarbeit geleistet. Seinem designierten Nachfolger wünschte Matthias Fack viel Erfolg: „Wenn ich gehe, dann weiß ich, dass es dafür an der Zeit ist, denn Organisationen brauchen Wechsel und neue Kraft an der Spitze. Die zukünftigen Aufgaben für die Jugendarbeit sind enorm.“

Das Foto zeigt den designierten BJR-Präsidenten Philipp Seitz (Mitte) mit Matthias Fack und der erneut gewählten BJR-Vize-Präsidentin Ilona Schuhmacher.

Wahlrede von Philipp Seitz als Audiodatei

Vita von Philipp Seitz

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