Fünftes Treffen „Bayerisches Inklusionslabel Jugendarbeit“

Auch im neuen Jahr hat sich eine  vielfältige Gruppe zusammengefunden, um weiter am Projekt „Bayerisches Inklusionslabel Jugendarbeit“ zu arbeiten. Am 23.01.2024 trafen sich 17 Engagierte, um eigene Ideen zu entwickeln, wie das Projekt auch im nun folgenden Jahr gut weitergeführt werden kann. Dieses Mal fand das Treffen in der Evangelischen Stadtakademie München statt.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Überblick über die Aktivitäten der letzten Wochen stellte der Projektkoordinator Nico Wunderle die Frage, welchen  Barrieren die  Teilnehmer:innen vom Aufstehen aus dem Bett bis zum Sitzungsbeginn schon begegnet sind. Diese Methode empfiehlt sich, wenn viele Menschen ohne Behinderung vor Ort sind. Sie veranschaulicht deutlich, mit welcher Selbstverständlichkeit  wir unseren Alltag bestreiten und sich Menschen ohne Behinderung selten bewusst sind, was alles eine Barriere darstellen kann. Daraus wird in der Regel – so auch heute - , deutlich, dass Barrieren  überall auftauchen können. Was wir allerdings als Barriere wahrnehmen, ist verschieden und hängt von unseren Fähigkeiten, aber auch anderen Identitätsmerkmalen (Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft) ab.   Ein Mensch mit Behinderung ist nie nur „behindert“, sondern seine Identität wird von mehreren Faktoren beeinflusst.  Eine homosexuelle Frau mit Behinderung kann beispielsweise aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und der Behinderung Nachteile erleben. In der Fachsprache heißt diese Mehrfachdiskriminierung auch Intersektionalität.

Intersektionalität ist auch bei neuen Mobilen Antidiskriminierungsberatung des Bayerischen Jugendring ein großes Thema. Der Koordinator dieser seit November 2023 existierenden Fachstelle, Carlo Kroiß, stellte das Konzept dieser Fachstelle kurz vor und stand außerdem für unsere Fragen bereit. Für weitere Informationen bitte mit Carlo Kroiß, Telefon: 089 514 58 91, E-Mail: kroiss.carlo(at)bjr.de melden

Nachdem  der Inklusionsbegriff – je nach  Verständnis des Begriffes direkt verwoben sein kann, mit Begriff der Intersektionaltät, gelang es leicht, die Teilnehmenden für eine Diskussion  zu Barrieren  in der Jugendarbeit zu motivieren. Konkret bestand die Frage darin, wie man eine Liste zur Barrierefreiheit gliedern kann.

Nach einer kurzen Zeit des Ins-Gespräch-Kommens  ließ der Projektkoordinator einen ersten eigenen Sortierungsvorschlag  einfließen.

Diese war in die  vier Kategorien Bauliche Barrierefreiheit, Infrastruktur und Kommunikation, Haltung/Soziales/Kulturelles  und Öffentlichkeitsarbeit eingeteilt. Die Teilnehmenden waren nun eingeladen, zum Entwurf kritisch Stellung zu nehmen, Ergänzungen und andere für sinnvoll erachtete Sortiermöglichkeiten waren erwünscht und wurden diskutiert. Im Raum stand beispielsweise die Einteilung nach Anlässen in der Jugendarbeit oder nach Arbeitsfeldern.

Im nächsten Schritt stellte der Projektkoordinator als Fragen formulierte Kriterien, anhand derer Aktivitäten auf ihre Barrierefreiheit  hin reflektiert werden sollen.

Diese werden  nun weitergegeben an Verbände aus der Behindertenhilfe sowie anderen Engagierten, die aber bei der Sitzung nicht dabei sein konnten.

Gegen Ende der Sitzung überlegte sich das Gremium die nächsten Schritte. Dabei wurde festgelegt, nun das dem Projekt zugrunde liegende Inklusionsverständnis festzulegen. Wer dazu noch mehr erfahren möchte, hier hat sich der BJR im Jahr 2018 zu verschiedenen Begriffsdefinitionen Gedanken gemacht. https://www.bjr.de/handlungsfelder/integration/wording-begriffe-im-kontext/

 Außerdem nahm sich der Projektkoordinator  die Anmerkungen zu den Listen für Barrierefreiheit mit, um daran weiterzuarbeiten. Darüber hinaus bestand großes Interesse daran, die Barrierefreiheit von Orten mit eigenen Piktogrammen zu veranschaulichen. Bis zum nächsten Termin  soll eine Übersicht an verwendbaren Icons für Barrierefreiheit vorgestellt werden

Das nächste Treffen der Projektgruppe findet am 20.02.2024 statt und richtet sich ganz speziell an Ehrenamtliche, die sich hier gerne für Inklusion einsetzen. Wir bieten einen Zusatztermin abends in Präsenz  in den Räumen des Bezirksjugendring Oberbayern (Maillinger Str. 24, an. Inhaltlich geht es um die Listen für Barrierefreiheit, Kriterien und Icons zur Visualisierung von Barrieren.  Gebärdensprachdolmetscher:innen sind angefragt. Bei Bedarf bitte bis 13.02.2024 anmelden.

Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr und endet spätestens um 21:30 Uhr. Hier könnt ihr euch dafür anmelden

 

 

 

Ansprechperson

Nico Wunderle
Projektkoordinator "Bayerisches Inklusions-Label" - für die Jugendarbeit