Europabildung

Der BJR organisiert regelmäßig Maßnahmen für Jugendliche und Fachkräfte der Jugendarbeit, um Europa und Europäische Jugendarbeit erfahrbar zu machen.

Europa, Europapolitik und Europäische Jugendpolitik kennen zu lernen und mehr davon zu erfahren ist nicht immer so ganz einfach. Allerdings ist es natürlich Grundlage jeder Beteiligung erst einmal zu wissen, mit was man es zu tun hat. Deshalb versucht der BJR regelmäßig vielfältige und unterschiedliche Möglichkeiten für junge Menschen und Fachkräfte der Jugendarbeit anzubieten, um sich weiter zu bilden.

Europatag 2023

Am 09. Mai findet jedes Jahr der Europatag statt, an dem die Einheit und der Frieden Europas gefeiert wird. Auch in 2023 finden wieder in ganz Bayern verschiedene Aktionen im Mai statt:

München:

06. Mai 2023: "Die letzten Europäer. Projekt Europa" im Jüdischen Museum München

07. Mai 2023: EuropaRad im Werksviertel Mitte

13.-14. Mai 2023: Festival "Zamanand in Europa" auf dem Odeonsplatz

Weitere Veranstaltungen im Mai: www.europa-mai.de

Augsburg:

30.04.-31.05. Augsburger Europawochen

Würzburg:

13 Mai 2023: Zukunftsfest und Europatag Stadt Würzburg

Bayernweit:

06. - 31. Mai 2023: Mitmachaktionen in ganz Bayern von JEF Bayern

Vergangene Veranstaltungen

Im Herbst 2022 führte der BJR ein Europaseminar in Brüssel durch. Dabei ging es neben dem Besuch des Europaparlaments, der Europäischen Kommission und des Rates auch um Fragen und Anliegen von Jugendlichen. In verschiedenen Gesprächsrunden mit Vertreter:innen der EU-Institutionen und diverser Organisationen konnten rund 25 Jugendliche aus Bayern ihre Ideen und Anliegen einbringen.

„Du bist gefragt!“ – Quiz zur Europäischen Union 2021

Gemeinsam mit der Bayerischen Vertretung in Brüssel führte der BJR am 12. Januar 2022 ein Online-Quiz zur Europäischen Union durch. Dabei konnten Jugendliche ihr Wissen zu den EU-Institutionen sowie zum Aufbau und den Aufgaben der EU unter Beweis stellen.

Das Quiz war in verschiedene Themenblöcke aufgeteilt. Die richtigen Antworten auf die Fragen des jeweiligen Themenblocks lösten nacheinander Vertreter:innen der EU-Institutionen auf.

Im Anschluss an den jeweiligen Quizblock wurden die Rollen getauscht: dann hatten Jugendliche die Möglichkeit, ihre Position zu einem EU-Thema zu äußern und den EU-Vertreter:innen Fragen zu stellen.

Ablauf:

Alle drei Runden liefen gleich ab und beinhalteten 3 verschiedene Quizkategorien:

  • Kategorie 1: „Was macht denn eigentlich…?
  • Kategorie 2: „Flink & Clever: unsere Schnellraterunde"
  • Kategorie 3: „Rollentausch: jetzt fragst Du!“

In der ersten Runde begrüßte der BJR den EU-Abgeordneten Damian Boeselager, in der zweiten die bayerische Europaministerin Melanie Huml und in der letzten Runde die EU-Jugendkoordinatorin Biliana Sirakova.

Das European Youth Event bringt jährlich Tausende Jugendliche im Europäischen Parlament zusammen, um ihre Ideen zur Zukunft Europas zu gestalten, sich gegenseitig zu inspirieren und sich mit Expert:innen, Aktivist:innen und Entscheidungsträger:innen auszutauschen. Dabei finden zahlreiche Diskussionsrunden, Workshops sowie Sport- und Musikveranstaltungen zu diversen Themen, wie beispielsweise Partizipation, Demokratie, Covid-19, soziale Ungleichheit, Digitalisierung oder Umweltschutz, statt.

Auch dieses Jahr fand das European Youth Event am 08. und 09. Oktober in Straßburg sowie online statt. Auch der BJR war natürlich vor Ort und hat einen Workshop zum Thema „Making space for young people: Strengthening youth participation” durchgeführt. Das Ziel des Workshops war, Partizipationsmöglichkeiten auf europäischer Ebene zu erarbeiten und zu diskutieren. Die Teilnehmenden sollten ihr Bewusstsein für das Thema Jugendpartizipation in Europa schärfen und konkrete Umsetzungsbeispiele mitnehmen.

Im Rahmen des Workshops wurden fünf Ideen zur Stärkung der Jugendpartizipation auf europäischer Ebene erarbeitet:

1. EINBEZIEHUNG DER JUGEND IN DIE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

Junge Menschen sollten in den politischen Entscheidungsprozess einbezogen werden. Daher werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

(a) Schaffung von nationalen Jugendräten: Diese Räte sollen die Rechte der Jugendlichen stärken, junge Menschen betreuen und unterstützen sowie ein Netzwerk schaffen, um die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen auszutauschen. Die Jugendräte sollten auch finanziell unterstützt werden, um eine Teilnahme für alle zu ermöglichen.

(b) Lokale European Youth Events: junge Menschen sollten so früh wie möglich in die Gesellschaft einbezogen werden, um die Bedürfnisse aller jungen Menschen zu verstehen. Jährliche lokale europäische Jugendveranstaltungen (wie beispielsweise das European Youth Event) sollten organisiert werden, um eine starke Gemeinschaft zu schaffen und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, um sich auszutauschen und sich Gehör zu verschaffen.

(c) Senkung des Wahlalters auf 16

(d) Verstärkte Vertretung junger Menschen auf allen institutionellen Ebenen, z.B. durch die Festlegung einer Jugendquote

2. YOUTHINKS – JUNG UND INKLUSIV

Auf europäischer Ebene sollte eine Co-Management-Struktur geschaffen werden, damit junge Menschen zu allen Themen als Experten agieren und gleichermaßen an Entscheidungen und Gesetzen mitwirken können. Darüber hinaus würden junge Menschen dauerhaft auf europäischer Ebene vertreten sein, um eine echte Beteiligung zu gewährleisten.

3. AUFBAU EINES EUROPÄISCHEN GREMIUMS FÜR POLITISCHE BILDUNG

Um die politische Bildung junger Menschen in ganz Europa zu stärken, sollte ein europäisches Gremium für politische Bildung eingerichtet werden. Dieses Gremium sollte von nationalen Ämtern unterstützt werden, die den Bildungsprozess an den lokalen Kontext anpassen. Darüber hinaus sollten die nationalen Ämter regelmäßig Berichte an die europäische Stelle senden, um die Bedürfnisse der Jugendlichen zu benennen. Diese Berichte sollten auch dem Europäischen Parlament vorgelegt werden.

4. POLITISCHE BILDUNG ALS PFLICHTFACH ETABLIEREN

Politische Bildung sollte als Pflichtfach in die Schulen aufgenommen werden. Junge Menschen sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstständig eine Meinung zu bilden, fundierte Entscheidungen zu treffen, ihre Rechte in der Gesellschaft einzufordern und eine aktive Rolle in der Gesellschaft einzunehmen. Daher sollte die Organisation von Speak Days, bei denen Politiker:innen, Multiplikator:innen der non-formalen Bildung und andere interessante Gesprächspartner eingeladen sind, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, gefördert und finanziell unterstützt werden. Ideen, die von Jugendlichen an Speak Days und im Unterricht entwickelt wurden, sollten jährlich bei einem Treffen der Schulen auf nationaler Ebene ausgetauscht werden. Die besten Ideen werden in den europäischen Entscheidungsprozess einbezogen.

5. STÄRKUNG DER INFORMELLEN BILDUNG

Alle jungen Menschen sollen sich Wissen, Werte und Fähigkeiten aus ihrem Umfeld oder ihren täglichen Erfahrungen aneignen können, z.B. in der Bibliothek, auf Kunstausstellungen oder über die Medien. Zur Stärkung der informellen Bildung wurden verschiedene Ideen vorgeschlagen:

(a) Entwickeln kreativer Prozesse (Kunstwettbewerbe, Musik) als Methode, um mehr über Partizipation zu erfahren und zu lernen, wie Handlungen und Entscheidungen die Gemeinschaft beeinflussen können.

(b) Zugang zu Informationen für alle sozialen Gruppen, um Inklusion zu fördern. Informationen über politisch relevante Informationen müssen gruppenspezifisch zugänglich sein, um das Verständnis zu erleichtern.

Da Jugendliche aus vielen verschiedenen europäischen Ländern an dem Workshop teilnahmen und die Unterschiede der Jugendarbeit in den EU-Mitgliedstaaten sehr groß ist, sind die Ergebnisse allgemein formuliert, sodass sie an den länderspezifischen Kontext angepasst werden können.

Die Durchführung des Workshops wurde vom Europäischen Parlament finanziell unterstützt.

European Youth Event (EYE) am 1./2. Juni 2018 im Europäischen Parlament in Straßburg

Das European Youth Event (EYE) 2018 ist ein europäisches Jugend-Event und bietet jungen Europäern eine einzigartige Chance, sich Gehör zu verschaffen. Die über 8.000 Teilnehmer_innen haben im Rahmen dieser Veranstaltung die Möglichkeit, Ideen für die Zukunft Europas zu entwickeln mit europäischen Entscheidungsträgern zu diskutieren.

EYE-Spirit: Was gefällt dir?

Gleich der erste Tag des EYE verläuft anders als geplant – durch starke Gewitter in der Nacht zuvor wurden Teile des Yo-Fests überschwemmt. Das änderte nichts am EYE-Spirit, der überall spürbar ist. Wir haben mit EYE Teilnehmern gesprochen und sie nach ihren ersten Eindrücken und Erwartungen gefragt.

Giancarlo, Gruppenleiter von 16 Personen aus Italien

„Ich weiß schon ziemlich lange von diesem Event, seit Oktober 2017. Seither habe ich organisiert, dass unsere Gruppe hier herkommen kann und wir haben uns darauf wahnsinnig gefreut. Wir haben uns davon erwartet, dass wir viele junge Leute kennenlernen und natürlich über Politik sprechen. Besonders interessieren mich persönlich die Workshops und Vorträge zum Thema Umwelt und Klimawandel, weil es ein sehr wichtiges Thema unserer Zukunft ist! Außerdem schreibe ich darüber gerade meine Bachelorarbeit. Es war sehr beeindruckend, heute Morgen Antonio Tajani, den Präsidenten des Europaparlaments, im Hemicycle zu sehen. Sein Vortrag und die Fragen, die junge Leute ihm dort stellen konnten waren super interessant.“ 

Daniela, Teilnehmerin aus Bulgarien

„Ich bin super aufgeregt, hier sind so viele junge Leute – ich glaube über 8.000! Es ist so schön, so viele politisch motivierte Leute zu treffen und sich über Politik auszutauschen. Hier teilzunehmen und mitzudiskutieren ist ein toller Weg, dass unsere Stimmen gehört werden! Normalerweise können wir kaum an Politik teilnehmen, aber hier sind unsere Meinungen zur Zukunft Europas gefragt!“

Dagli aus Frankreich

„Ich hatte so viele Erwartungen bevor ich ankam. Zuerst einmal wollte ich unbedingt das Parlament besichtigen, denn das kennt man ja sonst nur aus den Medien. Das Schöne ist außerdem der internationale Austausch. Man unterhält sich mit verschiedenen Leuten, die teilweise ganz andere politische Ansichten haben wie man selbst. Das ist so spannend! Überraschend war dagegen die Menge an Leuten. Überwältigend! Das hat man zum Beispiel auch beim Zugang in das Europäische Parlament gemerkt.“

Bildergalerie

Kontakt

Theresa Leppert
sie/ihr
Referentin für Europäische Jugendpolitik