Zahlen und Fakten zur Flucht

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums haben sich Anfang Oktober 2022 rund eine Million Ukrainer:innen in Deutschland registriert. Eine im Frühjahr durchgeführte Befragung unter 2000 Personen ergab, dass 84 Prozent der Geflüchteten Frauen waren, von denen 58 Prozent mit ihren Kindern oder anderen minderjährigen Angehörigen Schutz suchten. Rund ein Drittel aller ukrainischen Kinder und Jugendlichen ist nach Schätzungen des UN-Flüchtlingswerkes im eigenen Land oder im Ausland auf der Flucht.

Ukrainische Staatsangehörige können ohne Visum nach Deutschland einreisen und sich frei im Schengen-Raum bewegen. Deshalb gibt es keine exakten Zahlen zu ihrem tatsächlichen Verbleib. Viele Ukrainer:innen, die in den Aufnahmeeinrichtungen der Länder registriert wurden, sind inzwischen weitergezogen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass rund ein Drittel der Geflüchteten bei Freunden, Verwandten und in anderen Privatwohnungen eine mittelfristige Unterkunft gefunden hat. 

Aufgrund des brutalen Kriegsgeschehens in der Ukraine und der angespannten Lage in den benachbarten Aufnahmeländern rechnet man in Deutschland auch weiterhin mit Schutzsuchenden. Im September 2022 melden viele Bundesländer, dass die Erstaufnahmeeinrichtungen nahezu an ihren Kapazitätsgrenzen sind. So auch Bayern. Laut Frühjahr-Befragung des Bundesinnenministeriums suchte knapp die Hälfte der Geflüchteten in Großstädten nach Wohnraum. Die meisten Ukrainer:innen hatte zu diesem Zeitpunkt Berlin aufgenommen (14 Prozent), gefolgt von München (5 Prozent) und Hamburg (3 Prozent). Nur ein Drittel der befragten Geflüchteten ging davon aus, "sehr bald" wieder in die Heimat zurückkehren zu können.

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