Bild von einer jungen, lächelnden Frau. Text: JIB Ghazal stellt sich vor
Jugendintegrationsbegleiterin Ghazal im Porträt
16.11.2023

Gut angekommen? JIBs* stärken Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft

Sie haben selbst Flucht und Migration erfahren und in Bayern Fuß gefasst. Als
*Jugend-Integrationsbegleiter:innen stellen sie ihr Wissen jetzt anderen zur Verfügung

Sie heißen Ghazal, Hadi, Viola, Rateb und Oleksandr. Sie wurden in Syrien, Uganda, Afghanistan und in der Ukraine geboren und mussten ihre Heimatländer aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Seit einiger Zeit leben sie in Bayern, haben (auch) Dank der Angebote der Jugendarbeit in unserer Gesellschaft Fuß gefasst und möchten nun andere junge Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen. Als Jugend-Integrationsbegleiter:innen (JIBs) werden sie sich gut vorbereitet und nachhaltig engagieren.

2023 fand die Fortbildung „Jugend-Integrationsbegleiter:in“ beim Bayerischen Jugendring (BJR) bereits zum fünften Mal statt. Mit den neuen Absolvent:innen steigt die Zahl dieser speziell für die Jugendarbeit ausgebildeten Coaches bayernweit auf 51. BJR-Bereichsleiter Michael Schwarz und BJR-Projekt-Koordinatorin Caroline Mulert überreichten ihnen jetzt in Würzburg bei einer kleinen Feier ihre Abschluss-Urkunden.

BJR-Präsident Philipp Seitz: „Jugendarbeit für alle und mit allen ­– das ­­ist unser Ziel. Wir wissen aber, dass manche Kinder und Jugendliche weniger gut erreicht werden und dass Migrationsbiografien, nichtdeutsche Muttersprache, ein unsicherer Aufenthaltsstatus und Rassismus-Erfahrungen dabei eine große Rolle spielen. Gemeinsam wollen wir Barrieren beseitigen und umfassende Teilhabe auch solchen jungen Menschen ermöglichen, die nicht in Deutschland geboren wurden. Das nachhaltige Engagement der JIBs ist deshalb extrem wertvoll. Mit ihren guten wie schlechten Erfahrungen, ihrem Wissen, ihren Träumen und Forderungen tragen sie ganz wesentlich dazu bei, dass Jugendarbeit nicht nur dem Anspruch nach, sondern auch in der täglichen Praxis diversitätssensibel handelt.“

Die Jugend-Integrationsbegleiter:innen (JIBs) haben sich bei ihrer Fortbildung mit Themen wie Identität und Zugehörigkeit, Rassismus und Diskriminierung auseinandergesetzt. Sie haben gelernt, Vorträge und Workshops durchzuführen und stehen mit ihrem Wissen und ihren Perspektiven für die Jugendarbeit zur Verfügung. Sie engagieren sich in diesem Feld neben ihrer Ausbildung oder ihrer Erwerbstätigkeit, leben in allen Regionen Bayerns und können über die Fachstellen „Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft“ bei den beteiligten Bezirks- und Kreisjugendringen und bei der BJR-Geschäftsstelle in München angefragt werden.

Um Jugendarbeit diversitätsbewusster zu gestalten, Barrieren zu erkennen und abzubauen und neue Zielgruppen zu erreichen, werden von den JIBs u.a. diese Fragen in den Blick genommen:

  • Wie plant man Angebote, die auch Neuzugewanderte ansprechen? Welches sind die Besonderheiten in der Arbeit mit jungen Geflüchteten und Migrant:innen?
  • Wie können Angebote zum Empowerment von jungen Menschen mit Flucht-, Migrations- und/oder Rassismus-Erfahrungen gestaltet werden?
  • Wie kann man Organisationen auf Barrieren und Faktoren überprüfen, die Menschen mit Migrations- und Fluchtbiografien benachteiligen?
  • Warum fliehen Menschen? Wie geht es jungen Menschen in ihren Herkunftsländern – und wie nach ihrer Ankunft in Deutschland?

Mit der SharePic-Reihe „Eine(r) von 51“ stellen sich sechs neue Jugend-Integrationsbegleiter:innen mit Namen, Foto und einem kleinen Fragebogen vor. Die Reihe wird auf den Social-Media-Kanälen des BJR ausgespielt. Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen, die portraitierten JIBs über die Pressestelle des BJR zu kontaktieren.

Kontakt
Ellen Daniel
Pressesprecherin
tel 089 / 51458-20 __ mobil 0151 / 276277-20 __ daniel.ellen(at)bjr.de