Die Kommission Queere Jugendarbeit berät die BJR-Vollversammlung und vernetzt die unterschiedlichen Akteur:innen in der Arbeit mit LSBTIQA*-Personen.
Queere junge Menschen sind eine Minderheit, die häufiger Diskriminierung ausgesetzt sind. Um so wichtiger sind für diese Jugendlichen Schutzräume, wie Jugendarbeit sie bieten kann. Damit Jugendorganisationen diese Schutzräume für queere Menschen stellen können, bedarf es fachlicher Beratung und Expertise. Durch die Einrichtung der Kommission sind unterschiedliche Lebensrealitäten (sexuelle, geschlechtliche und amouröse Vielfalt) abgebildet, sodass eine spezifische Perspektive auf queere Thematiken im BJR sicher gestellt ist. Die Kommission arbeitet laut Einsetzungsauftrag in der BJR-Vollversammlung im März 2023 insbesondere an folgenden Aufgaben und Zielen:
[1] Beschluss der 152. BJR-Vollversammlung (März 2018): www.bjr.de/nc/service/beschluesse/details/sexuelle-vielfalt-2000.html
Im Rahmen der 159. Vollversammlung im Oktober wurde die Kommission Queere Jugendarbeit zum ersten Mal eingesetzt. Als geschäftsführender Referent für die Kommission und gleichzeitig Queer-Beauftragter für den BJR übernimmt Patrick Wolf die inhaltliche und organisatorische Begleitung des Gremiums.
Die BJR-Vollversammlung benannte Mitglieder für die Kommission, dabei sind Vertreter:innen von Stadt- und Kreisjugendringen, Bezirksjugendringen und Jugendverbänden. Der Vorsitzende der Kommission heißt Malte Scholz, Vizepräsidentin Ilo Schuhmacher ist als Verbindung zum Landesvorstand zu den Kommissionssitzungen eingeladen. Der Kommission gehören folgende Mitglieder an:
Im Jahr 2023 hat sich die Kommission Queere Jugendarbeit zu zwei Sitzungen getroffen. Im Januar sowie im September berieten sich die aktuell 12-köpfige Kommission an jeweils eintägigen Sitzungen zu den Themen und Schwerpunkten aus dem Arbeitsauftrag der Vollversammlung.
Ein Arbeitsauftrag und wesentlicher Schritt die Vielfalt auch im Landesvorstand abzubilden, ist die Einführung einer „diversen“ Regelung in der BJR-Satzung, die eine gerechte Quotierung sicherstellen soll. Dank der Expertise durch BJR-Justiziarin Yvonne Strecker konnte die Kommission an der Umsetzung dieser Regelung arbeiten, die im Rahmen der 164. Vollversammlung zur Abstimmung eingebracht werden soll.
Einen weiteren Schwerpunkt der Kommissionsarbeit bildete die Vorbereitung und Gestaltung eines Fachtags zum Thema Queere Jugendarbeit. Der ursprünglich für November geplante Fachtag musste nach einer kurzen Bewerbungsphase in den Februar 2024 verschoben werden. Inhaltlich setzt sich der Fachtag mit queersensibler Jugendarbeit auseinander und soll eine breite Zielgruppe von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen aus Jugendverbänden und -ringen ansprechen.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Studie „How are you – Lebenssituationen von LSBTIQ*-Personen in Bayern“. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Diversity- & Antidiskriminierungsforschung und der Hochschule Fresenius durchgeführt. Sie umfasst eine quantitative Erhebung mittels eines Online-Fragebogens, der sich auf die Lebenslagen junger LSBTIQ*-Personen in Bayern konzentriert, insbesondere auf ihre Erfahrungen mit Gewalt und Diskriminierung sowie auf ihre spezifischen Bedarfe. Zielgruppe der Studie sind junge queere Menschen zwischen 16 und 27 Jahren aus unterschiedlichen Milieus und Lebenslagen. Um die Qualität und Relevanz der Studie zu gewährleisten, hat sich die Kommission im Fach-Experten:innen-Beirat und im Alltags-Experten:innen-Beirat beteiligt. Diese Beiräte haben sowohl den Fragebogen als auch die Ergebnisse aus fachlicher als auch aus der Perspektive von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewertet und interpretiert. Neben den Kommissionsmitgliedern wirkten in den Beiräten auch unterschiedliche Expert:innen aus verschiedenen queeren Jugendverbänden und Jugendringen mit. Nach der Veröffentlichung zentraler Erkenntnisse Anfang Dezember 2023, wird der gesamte Ergebnisbericht der Studie im Januar 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt.