U18-Wahlen haben ihren Ursprung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und leben entsprechend von der Partizipation der Jugendlichen bei der Durchführung der Wahlen. Inzwischen wird U18 aber auch häufig von Schulen dchgeführt. Aber auch hier können die Prinzpien "Freiwilligkeit" und "Mitbestimmung" umgesetzt werden. Idealerweise können Jugendliche nicht nur ihre Stimme abgeben, sondern werden auch in die Vorbereitungen und Umsetzung der Wahlen miteinbezogen.
Im Folgenden haben wir Best-Practice-Beispiele, Methoden und Materialien bereitgestellt, die bei der Umsetzung von U18 an Schulen unterstützen können.
Wie haben wir U18 umgesetzt?
Anlässlich der Bundestagswahl 2021 boten wir allen Schüler*innen ab der 8. Jahrgangsstufe die Teilnahme an der U18-Wahl an. Den Schüler*innen war es an einem Vormittag – aufgrund der noch andauernden pandemischen Lage – in fest zugeteilten Zeitslots möglich, während der Unterrichtszeit in einem in der Aula der Schule eingerichteten Wahllokal auf freiwilliger Basis ihre Stimme abzugeben. Das von zuverlässigen Schüler*innen der SMV betreute Wahllokal war zudem auch in den Pausen geöffnet. Insgesamt wurden rund 400 Stimmen abgegeben, was in etwa der Hälfte der Schülerschaft entspricht. Die Resonanz von Schülerseite war überaus positiv.
Wie lange dauert die Vorbereitung?
Aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Schuljahresbeginn und Wahltermin musste die Durchführung der U18-Wahl innerhalb weniger Tage vorbereitet und beworben werden, was nicht ganz ideal war.
Was musste organisiert werden?
Wie können die Schüler:innen in die U18-Wahl mit einbezogen werden?
In all die oben genannten Aufgaben kann eine Gruppe an zuverlässigen und engagierten Schüler*innen aus der Mittel-/Oberstufe mit einbezogen werden. Dieses Organisationsteam kann sich beispielsweise aus dem Kreis der SMV, einem Wahlkurs Politik- und Zeitgeschichte oder einem Sozialkunde-Kurs rekrutieren. Die beteiligten Schüler*innen tragen das Anliegen der U18-Wahl als Multiplikator*innen zudem ganz automatisch in die Schülerschaft.
Wie werden die Schüler:innen auf die U18-Wahl vorbereitet?
Die Wahl wurde im Vorfeld mit Durchsagen und Plakaten beworben. Zusätzlich erklärten sich Kolleg*innen bereit, die Wahl im Unterricht anzukündigen und/oder inhaltlich vorzubereiten (u. a. im Fach Sozialkunde), indem die Schüler*innen z. B. den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung durchlaufen und zu den Wahlprogrammen recherchieren durften.
Auf was muss geachtet werden?
Je nach Wahltermin kann die Zeitspanne zwischen Schuljahresbeginn und der U18-Wahl sehr knapp ausfallen, was die inhaltliche Vorbereitung der Schüler*innen auf die Wahl im Unterricht erschwert. Bei der U18-Wahl 2021 waren es nur wenige Schultage, was dazu führte, dass einige Schüler*innen sich bei der Stimmabgabe zu wenig informiert fühlten, da im Schuljahresanfangstrubel für die Beschäftigung mit der Wahl im Unterricht keine Zeit mehr geblieben war. Über eine Absprache in den Klassenteams müsste es sich aber auch in diesem Fall bewerkstelligen lassen, dass ein*e Kolleg*in sich dieser Aufgabe annimmt.
Was würde ich anderen Schulen raten?
Die U18-Wahl unbedingt ausprobieren! Die Schüler*innen nahmen die Wahl mehrheitlich sehr ernst. Auf dem Weg zur Stimmabgabe sowie auch danach fand oftmals ein angeregter Austausch über die Parteien und die Bedeutung der Wahl statt, womit im Zuge des Projekts nicht nur das Wählen „erprobt“, sondern auch die Meinungsbildung der Wähler*innen von morgen gefördert und deren Auseinandersetzung mit politischen Themen angeregt wird. Die Durchführung der U18-Wahl bietet im Nachhinein im Fach Politik und Gesellschaft bzw. Sozialkunde zudem viele Anknüpfungsmöglichkeiten, was den insgesamt überschaubaren organisatorischen Aufwand zusätzlich rechtfertigt.
Projektaufbau
Vorbereitungen (Frühling - Sommer)
Vorbereitung direkt vor den Wahlen (Nach den Sommerferien)
Was muss organisiert werden
Auf was muss geachtet werden?
Was würde ich anderen Schulen raten?
Angebote für Schulen des Bayerischen Landtags: Planspiel "der Landtag sind wir", Parlaments-Quizz, Landtagsbesuche (Bayerischer Landtag)