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Gruppenbezogener Schüler:innen-Austausch

Informationen zum Schulaustausch für Mittelschulen, Realschulen, Förderschulen und Berufsschulen

Schulaustausch wirkt!

Austausch fördert die persönliche Entwicklung und den Erwerb individueller Kompetenzen junger Menschen (Sprache, Selbstvertrauen, Verantwortung, Problembewältigung). Austausch befähigt, sich in einer globalisierten Welt besser zu orientieren, mit fremden Verhaltensweisen umzugehen und offener Vielfalt zu begegnen. Das positive Erleben von Unterschiedlichkeit hat nachweislich biographische Auswirkungen auf die Schüler:innen sowie gesellschaftliche Auswirkungen. Praktiker:innen bestätigen: Die Jugendlichen kommen anders zurück als sie gefahren sind!

Schulaustausch entwickelt sich weiter!

Laut Zugangsstudie (2019) haben 26% der jungen Menschen an mindestens einer internationalen Maßnahme teilgenommen, ob im formalen Kontext (Individueller oder gruppenbezogener Schüler:innen-Austausch) oder im non-formalen Kontext (Jugendaustausch, Freiwilligendienst). Eine weit größere Zahl hat Interesse daran, erstmals oder zum wiederholten Male an einer internationalen Maßnahme teilzunehmen. Dabei ist die Zahl der Gymnasien im Schüleraustausch weit größer als in anderen Schulformen. Die Gründe dafür sind komplex und vielfältig, nicht selten strukturell begründet, oder bedienen sogenannte „Geisterhypothesen“ wie „Das machen nur Gymnasiasten“, „Das dauert mindestens 6 Monate, und sonst bringt es auch nichts.“ oder „Man muss die Sprache des Gastlandes schon gut können.“ Schulaustausch ist für alle Schüler:innen eine wertvolle Erfahrung und es ist erklärtes Ziel, die Schulaustausche auch in Mittelschulen, Realschulen, Förderschulen und Berufsschulen zu erhöhen. Auch die Schulen profitieren von der Internationalisierung und können von dem Austausch lernen.

Schulaustausch wird gefördert!

Der Bayerische Jugendring fördert in seinem Förderprogramm Schüler:innenaustausch mit Mitteln der Stiftung Jugendaustauch Bayern gezielt den Schüler:innen-Austausch für Mittelschulen, Realschulen, Förderschulen und beruflichen Schulen. Dieses Förderprogramm ergänzt die bisher vorhandenen Förderprograme des Schulaustauschs und ermöglicht eine bis zu 80% Förderung. Ziel ist es, dass die Finanzierung nicht die Barriere ist, die von der Umsetzung eines Schulaustauschs abhält. Auch Jugendarbeit ist in diesem Förderprogramm antragsberechtigt, sofern sie mit mobilitätsfernen Jugendlichen arbeiten, sowie auch cross-sektorale Projekte, bei denen z.B. das Jugendzentrum mit der Mittelschule kooperiert. Die Antragsstellung erfolgt einfach mit einer Kostenplan- und Programmbeschreibung mindesten 8 Wochen vor der Maßnahme. Direkt nach Bescheid dürfen Mittel bei Bedarf auch schon abgerufen werden. Jeder junge Mensch sollte die Möglichkeit bekommen, wenn er möchte, Auslands- und Austauscherfahrungen zu sammeln, ob im formalen oder im non-formalen Bereich.

Vielfaltsbilder
Lagerfeuer

 

 

Für aktuelle Informationen zum Internationalen Schulaustausch melden Sie sich gern zum Infomailing Schulaustausch an. Hier erhalten Sie monatlich aktuelle Ausschreibungen, Förderinfos,  Neuigkeiten und Unterstützungsmöglichkeiten.

 

 

 

Veranstaltungen 2024:

 

Austausch für alle - Methodenseminar für Fachkräfte und Lehrkräfte im internationalen Austausch mit austauschfernen Zielgruppen, 22.-23. Juli 2024, in Augsburg Infoflyer

Horizonte öffnen: Schwäbisches Info- und Vernetzungstreffen Internationaler Schul- und Jugendaustausch für alle, am 11. Juli 2024, 14:30 bis 18:00 Uhr, in der schwäbischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen

Die nächsten Termine der Online-Veranstaltungsreihe für Internationalen Austausch:

Beispiele guter Praxis

Einmal im Jahr können Schulklassen der achten Jahrgangsstufe aus bayerischen Mittelschulen für eine Woche ins Pestalozzi-Kinderdorf in der Schweiz reisen und einen Austausch mit Schulklassen aus Südost- und Osteuropa erleben. Der Austausch findet ganz im Sinne der Demokratie- und Friedensbildung statt.

 


15 Jugendliche und Schüler des Kreisjugendrings Augsburg-Land und der Leonhard-Wagner-Mittelschule in Schwabmünchen waren bei ihrer Austauschgruppe der Schwenk School in Kukutana, Kenia zu Gast.

Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, die Lebenswelt der kenianischen Jugendlichen kennenzulernen und sich zu Themen wie Familie, Schule, Hobbies und Alltag auszutauschen.
Auf dem Programm stand der Besuch einer Kaffeefabrik, eines Nationalparks, eines Brunnenbaus sowie einer Blinden- und Taubenschule.
Die Begegnung war für die Jugendlichen nicht nur eine einmalige Erfahrung fürs Leben, sondern sie schlossen auch viele Freundschaften. Daher freuten sie sich besonders über den Rückbesuch im November 2023.

Die kompletten Programmabläufe sind hier zu finden:

https://www.lwms.de/neuigkeiten/kukutana/

https://www.lwms.de/neuigkeiten/rueckbesuch-jugendaustausch-kenia/

Gruppe von Austauschschülern posieren für Gruppenfoto in der Altstadt

Ein Austauschprojekt der Mittelschule und Realschule Simbach am Inn, 2022/2023

Was steckt dahinter?

Seit 2014 gibt es den Schüleraustausch zwischen der Scuola Media di Tolmezzo und der Mittelschule/Realschule aus Simbach am Inn. Den Anstoß dazu gab damals der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Dr. Bernhard Großwieser.

Wer war dabei?

Die italienischen Schüler besuchen die seconda media, das entspricht unserer 7.Klasse. In Italien ist die Scuola Media eine Gesamtschule. Alle Schüler lernen dort die Fremdsprachen Englisch und Deutsch. Da Italienisch bei uns nur als Wahlfach angeboten werden kann, müssen wir jedes Jahr darauf hoffen, dass genug Schüler:innen aus beiden Schulen zusammenkommen. Bis jetzt hat es jedes Schuljahr funktioniert.

Was war das Besondere?

Jedes mal aufs Neue ist spannend zu sehen wie besorgt die Schüler:innen sind, wenn sie das erste mal live auf die Gasteltern treffen – und wie emotional gerührt sie sind, wenn sich die Schüler:innen von den Gasteltern bei der Abfahrt verabschieden.

Was war das Schwierige?

Dieses Schuljahr war es besonders schwer geeignete und motivierte Schüler:innen für den Austausch zu finden, Grund dafür waren u.a. die letzten 3 Corona-Jahre.

Was war neu?

Unser Programm ist altbewährt. Für die Schüler:innen ist es ein Mix aus Geschichte, Kultur, Spaß und italienischem Lifestyle

In einem Satz!

Wir freuen uns schon auf den Rückbesuch im Mai 2023!

Schüler:innen im Kreis mit Stöclen in der Hand in einer Turnhalle

20 Jahre deutsch-polnische Schülerbegegnung der Grund- und Mittelschule Pfeffenhausen, 2022

Was steckt da hinter?

Die Marktgemeinde Pfeffenhausen pflegt seit 21 Jahren eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Jaworzyna Slaska, in Niederschlesien. Um langfristig Freundschaftsbande zu entwickeln und gemeinsam an einer europäischen Zielsetzung mitzuwirken, wurde vor 20 Jahren eine Schulpartnerschaft zwischen der Grund- und Mittelschule Pfeffenhausen und dem damaligen Gimnazjum Nr 1, jetzt Szkoła Podstawowa im. Marii Konopnickiej begründet.

Wer war dabei?

15 polnische Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 – 15 Jahren besuchen zusammen mit drei Betreuern für jeweils eine Woche Pfeffenhausen. Sie nehmen am Unterricht, an Stadtbesichtigungen in Landshut, Regensburg und München, Berufsorientierungsmaßnahmen und an einem besonderen gemeinsamen Projekt mit europäisch-sozialintegrativem Charakter teil. Die polnischen Schülerinnen und Schüler wohnen als Gastkinder in Pfeffenhausener Familien.

Etwa 25-30 Pfeffenhausener Jugendliche von Jahrgangsstufe 5-9 nehmen am Austausch in Polen teil. Einige Kinder wohnen in polnischen Gastfamilien, die übrigen Jugendlichen sind zusammen mit ihren Lehrkräften in einer einfachen Unterkunft in Swidnica untergebracht. Auf dem Programm stehen Unterrichtsbesuche, eine Betriebsbesichtigung, Besuch beim Bürgermeister, Stadtbesichtigung in Breslau, Besuch der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Kreisau, KZ-Gedenkstättenbesuch in Groß-Rosen und ein gemeinsames Projekt (Kunst/Musik/Geschichte) an der Schule.

Was war das Besondere?

Als sehr besonders werden die gemeinsamen Projekte empfunden, wie z.B. ein sozialintegratives Percussion-Projekt, wo die polnischen Kinder zusammen mit 100 Mittelschülern drei Vormittage lang gemeinsam Trommelrhythmen erlernen und vor Gästen aus Politik, Wirtschaft und Eltern zur Aufführung bringen. Das berührendste und intensivste Gemeinschaftsprojekt fand beim Austausch im Oktober 2022 statt: HUMAN International Cultural Project, wobei die polnischen Gäste zusammen mit Pfeffenhausener Schülern aus 15 Nationen an einem dreitägigem Tanzworkshop zu ausgewählten UN-Menschenrechten teilnahmen.

Was war das Schwierige?

Eine große Herausforderung besteht darin Gastfamilien zu finden. Hier sind intensive Werbemaßnahmen (Elternbriefe, Informationsabend, Vortrag von Dr. Matthias Kneip zu Polen, Besuch des PolenMobils, usw …) und persönliche Kontaktaufnahme von Schulleitung und Lehrkräften mit den Eltern und vor allem gute Beziehungen notwendig.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Finanzierung der Maßnahmen. Anfragen, Antragstellung, Abrechnung, usw. mit verschiedenen Stellen erfordern viel Zeit.

Eine Schülerbegegnung mit all den Projekten und Herausforderungen wird neben der und zusätzlich zur alltäglichen schulischen Arbeit, meist am Abend und in der Freizeit, organisiert. Hier erfordert es einen „Motor“, meist die Schulleitung, die für das Austauschprojekt brennt, gute Planung und Organisation und ein wohlgesonnenes Unterstützernetzwerk.

Was war neu?

Einen Wow-Effekt hatten wir heuer bei der gemeinsamen HUMAN-Aufführung. Die Kinder wuchsen, über alle Sprachgrenzen und anfänglichen Vorurteile hinweg, zu einer friedvollen Gemeinschaft zusammen. Hier stimmte das Motto der EU zu 100%: „In Vielfalt geeint“

In einem Satz!

 „In dieser einen Austauschwoche lernen die Schülerinnen und Schüler mehr fürs Leben und über das friedliche Zusammenleben in einem geeinten Europa, als in vielen Jahren Arbeitsblatt- und Film-GPG-Unterricht.“ (Lehrerin)

www.gms-pfeffenhausen.de (Suchbegriff. Schüleraustausch oder HUMAN)

 

 

Staatliche Berufsschule II Landshut, Schuljahr 2021/22 (15.05. – 20.05.2022)

Was steckt da hinter?

Die Schulpartnerschaft zwischen der Staatlichen Berufsschule II Landshut und unserer Partnerschule, dem Lycée Mireille Grenet in Compiègne, besteht seit 1973. Seit 48 Jahren leisten engagierte Pädagogen beider Schulen sowie Mitglieder des Vereins Landshut-Compiègne und des Bezirks Niederbayern regelmäßig einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung beider Länder. Die Idee für diese Schulpartnerschaft entstand aus der Städtepartnerschaft zwischen Landshut und Compiègne, die dieses Jahr das 60-jährige Bestehen feiern konnte.

Unser besonderer Dank geht an die großzügige finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), den Bezirk Niederbayern und den Verein Landshut-Compiègne. Ohne deren langjähriges Engagement wären die Fahrten nicht möglich gewesen.

Wer war dabei?

Bei den Teilnehmern handelt es sich ausschließlich um Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsschule II Landshut, die eine betriebliche Ausbildung absolvieren. Die Palette der Ausbildungsberufe umfasst kaufmännische Berufe aller Fachsparten (u. a. Kaufleute für Büromanagement, für Groß- und Außenhandel, Industriekaufleute, Steuerfachangestellte, Verwaltungs- und Sozialversicherungsfachangestellte) genauso wie Gesundheitsberufe (Medizinische Fachangestellte, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, Zahnmedizinische Fachangestellte). Aufgrund dieser Berufssparten überwiegen meist die weiblichen Teilnehmerinnen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit. Außerdem werden immer auch gezielt Jugendliche aus einem sozial oder familiär benachteiligten Umfeld oder mit Migrationshintergrund für die Teilnahme ausgewählt.

Unsere Partnerschule ist ein berufliches Gymnasium, das seinen Schülerinnen und Schülern eine Ausbildung in verschiedenen Berufssparten, wie Mechatroniker, chemische Assistenten, kaufmännische Assistenten und IT-Berufe vermittelt. Daher sollen unsere Schülerinnen und Schüler zugleich einen Einblick in die grundlegend anders organisierte berufliche Ausbildung in Frankreich erhalten.

Was war das Besondere?

Ein besonderer Wow-Effekt für die Schülerinnen und Schüler war sicher das persönliche Kennenlernen von beeindruckenden und nahbaren politischen Persönlichkeiten beim Empfang im Rathaus von Compiègne. Diese Wertschätzung unseres Besuchs auf politischer Ebene freute die gesamte Gruppe.

Um den Schülerinnen und Schülern einen noch intensiveren Einblick in das französische Schulsystem zu geben und auch den Kontakt zu den französischen Schülerinnen und Schülern zu intensivieren, wäre die Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler an einzelnen Unterrichtsstunden wünschenswert. Insbesondere der Unterricht in den Praxisräumen wäre hier sicher interessant.

Was war das Schwierige?

Die Unsicherheiten bezüglich der Corona-Pandemie verlangten auch im aktuellen Jahr allen Beteiligten besondere Flexibilität ab. Besonders das in Frankreich unabhängig davon gepflegte besondere Begrüßungs- und Verabschiedungsritual (das „Bise“-Küsschenritual) wirkte vor den bei uns geltenden Corona-Gepflogenheiten für die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eher ungewöhnlich.

Die Kontaktaufnahme zwischen den französischen und deutschen Schülerinnen und Schülern gestaltet sich aufgrund der begrenzten Dauer des Projekts relativ schwierig. Sowohl durch die sprachlichen Barrieren als auch durch die Corona-Jahre hat sich die Hürde zur Bereitschaft die deutschen Schülerinnen und Schüler einen Abend in einer französischen Familie aufzunehmen als sehr hoch herausgestellt. Die kurzen Gespräche während des Verkaufsprojekts an der Schule können diesen längeren persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Geplant ist daher, dass die Schülerinnen und Schüler beim nächsten Schüleraustausch bereits vorab virtuell Kontakt aufnehmen und während des Austauschs z. B. bei einem gemeinsamen Ausflug auf die Pferderennbahn in Compiègne, zusätzliche persönliche Kontakte knüpfen können.

Schüler:innen die hinter Verkaufstischen stehen und Essen verkaufen

Die Kontaktaufnahme zwischen den französischen und deutschen Schülerinnen und Schülern gestaltet sich aufgrund der begrenzten Dauer des Projekts relativ schwierig. Sowohl durch die sprachlichen Barrieren als auch durch die Corona-Jahre hat sich die Hürde zur Bereitschaft die deutschen Schülerinnen und Schüler einen Abend in einer französischen Familie aufzunehmen als sehr hoch herausgestellt. Die kurzen Gespräche während des Verkaufsprojekts an der Schule können diesen längeren persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Geplant ist daher, dass die Schülerinnen und Schüler beim nächsten Schüleraustausch bereits vorab virtuell Kontakt aufnehmen und während des Austauschs z. B. bei einem gemeinsamen Ausflug auf die Pferderennbahn in Compiègne, zusätzliche persönliche Kontakte knüpfen können.

Was war neu?

Die Lehrerteams von beiden Schulen wurden in diesem Jahr neu gebildet. Es entstand auf Anhieb große Sympathie zwischen den neuen Akteuren und alle Beteiligten haben bei den gemeinsamen Unternehmungen sehr viele schöne Erinnerungen mitgenommen. Der entstandene persönliche Kontakt wird in den nächsten Jahren, wie beim alten Team, sicher weiter ausgebaut und vertieft. Wir freuen uns bereits auf das geplante Wiedersehen mit den Mitgliedern im Frühjahr 2023.

In einem Satz!

„Anfangs hatte ich etwas „Bauchweh-Empfinden“, am Ende war ich förmlich begeistert von diesem Austauschprojekt“

Link zur Schule: Schulpartnerschaft - Staatliche Berufsschule 2 Landshut (bs2-landshut.de)

 

 

Hilfreiche Links

Lea Sedlmayr
Referentin für gruppenbezogenen Schüler:innen-Austausch
Sarah Rekhi
Sachbearbeiterin für den gruppenbezogenen Schüler:innen-Austausch